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Nimm dir Zeit, um zu leben von Eve Sander

Nimm dir Zeit, um zu leben

Details:

Genre:
Format:
eBook
Seiten:
220
Distributor:
Amazon KDP
ISBN/ASIN:
B07ZP8D584
Bewertungen:
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Klappentext:

Wenn das Leben aus den Fugen gerät. Ein Roman, der unter die Haut geht.

Anja Hajduk hat gerade ihr neues Büro als Partnerin in einer renommierten Hamburger Kanzlei bezogen. Mutig, originell und warmherzig setzt sich die junge Rechtsanwältin für ihre Mandanten ein. Oft sind das Menschen am Rande der Gesellschaft. So wie Nurhan, die ihrem Ehemann entkommen will. Oder Cem, der völlig außer sich geraten ist. Dass im Leben nicht immer die Sonne scheint, weiß Anja nur zu gut. Noch immer liebt sie den Mann, der sie verlassen hat. Das Geburtstagsfest ihrer Mutter soll sie auf andere Gedanken bringen. Doch was als wunderbarer Abend beginnt, wird zum Albtraum. Für Anja bricht eine Welt zusammen. Ein altes Tagebuch, das ihr in die Hände fällt, spendet Trost und offenbart ein wohlgehütetes Geheimnis.

Inhalt:

Mutig, originell und warmherzig setzt sich die junge Rechtsanwältin Anja Hajduk für ihre Mandanten ein. Als sie eines Tages die Verteidigung von Cem Kurt übernimmt, ahnt sie nicht, was auf sie zukommt. Und noch immer liebt sie den Mann, der sie verlassen hat. Dann kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben von Grund auf verändert.

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Leseprobe

Ihm war kalt. Mit zittrigen Fingern drehte er die Heizung im Auto hoch, auf die höchste Stufe. Die Kälte kroch unbarmherzig aus seinem Inneren hoch. »Wie schön wäre jetzt eine Sitzheizung«, dachte er, während er den Blinker setzte und auf die Autobahn Richtung Hamburg fuhr. Seine Augen brannten, als hätte er tagelang nicht geschlafen. Genauso fühlte sich diese immerwährende Müdigkeit an. Egal, um welche Uhrzeit er auch ins Bett ging, er wachte nachts schweißgebadet auf und schlief danach schlecht wieder ein. Seit fast drei Monaten war er nun schon krankgeschrieben. Sein Zustand hatte sich verschlechtert. Er hatte viel Gewicht verloren, mindestens zehn Kilogramm. An sich war das noch nicht einmal schlecht, im Gegenteil, er freute sich sogar über ein paar Kilos weniger. Grauenhaft waren nur diese schmerzhafte Darmerkrankung und der ständige Durchfall.
»Verdammt, wo ist denn diese Schachtel?«, fragte er sich ungeduldig und wühlte vergeblich in den Taschen seiner Jacke herum. „Das gibt es doch nicht. Ist die etwa aus der Tasche gefallen?“ Mit einer Hand tastete er hastig den Beifahrersitz und den Boden ab. Nichts. Das Bedürfnis nach einer Zigarette überwältigte und frustrierte ihn gleichermaßen. Es fiel ihm schwer, sich zu beherrschen. »Wo sind diese Scheißzigaretten geblieben?«, brach es laut aus ihm heraus. In diesem Moment ließ ihn ein lautes, kurzes Sirenengeheul zusammenzucken. Reflexartig schaute er nach links, wo neben ihm ein Fahrzeug langsam herfuhr. Mit niedriger Geschwindigkeit überholte es ihn. Erst da erkannte Cem, dass es sich um ein Polizeifahrzeug handelte. Der ganze Ärger, die ganze ungezügelte Wut fielen schlagartig von ihm ab. Angst erfasste ihn. In der Heckscheibe des Polizeiwagens blinkte ein Text: POLIZEI. BITTE FOLGEN. Cem blieb nichts anderes übrig, als dem Wagen zu folgen. Sie verließen die Autobahn und fuhren auf die Landstraße. Auf einem Parkstreifen blieben sie schließlich stehen. Zwei Polizisten in Uniform stiegen aus dem Wagen vor ihm und kamen auf ihn zu.
»Guten Tag, können wir Ihren Führerschein und die Zulassungspapiere sehen, bitte?«, fragte einer der beiden Uniformierten und trat an das Fahrerfenster. Der andere blieb in einigen Metern Entfernung stehen und beobachtete ihn.
Bestimmt hatten sie ihn wegen seines Aussehens aus dem Verkehr geholt. Mit seinen schwarzen Haaren, dunkelbraunen Augen und diesem Bart, den er sich neuerdings wachsen ließ, könnte Cem auch ein Moscheeprediger oder Islamist sein. Gereizt griff er in die Innentasche seiner Jacke und fand darin neben seiner Brieftasche auch die Marlboro-Schachtel wieder.
»Bitte schön«, sagte er und atmete geräuschvoll ein: »Chlp.«
Manchmal, besonders, wenn er aufgeregt oder nervös war, atmete er ein und machte dabei unbewusst dieses schmatzende Geräusch, dieses »Chlp«. Er konnte es nicht steuern, er merkte es noch nicht einmal.
Er reichte dem Polizisten die Dokumente. »Was habe ich denn falsch gemacht?«, fragte er.
»Steigen Sie bitte einmal aus«, erwiderte der Uniformierte ungerührt und reichte die Unterlagen seinem Kollegen weiter.
»Wieso haben Sie mich angehalten?«
»Bitte aussteigen!«, wiederholte der Polizist in befehlsgewohntem Ton.
»Aber ich habe doch nichts gemacht«, sagte Cem und machte »Chlp«. Er befolgte jedoch diesmal die Anweisung und stieß die Tür auf. Ihm war hundeelend. Sein Herz fühlte sich an, als wäre es von einer großen, kalten Faust umschlungen. Er fühlte sich so schwach. Erst diese Kopfschmerzen und nun auch noch das. Am liebsten wäre er in Tränen ausgebrochen.
»Hören Sie, ich bin krank, Sie dürfen mich nicht so behandeln«, wandte er mit schwacher Stimme ein.
»Bitte machen Sie mir mal diese Bewegungen nach.«
Der Polizist hob den einen Arm und fasste sich mit dem Finger an die Nasenspitze, dann nahm er den anderen Arm und machte dasselbe. Cem hob seinen linken Arm und sah zwei Hände. Vorsichtig führte er eine der Hände an die Nasenspitze und berührte sie.
»Herr Kurt, haben Sie Alkohol getrunken?«, fragte ihn der Beamte.
»Nein!«
»Haben Sie Drogen konsumiert?«
»Nein ...«
»Pusten Sie bitte mal hier hinein.«
Cem pustete. Das Gerät zeigte keinen Atemalkohol an.
»Gehen Sie mal ein paar Schritte.«
Cem bemühte sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Aber er verlor dabei so das Gleichgewicht, dass er torkelte.
»Herr Kurt, sind Sie damit einverstanden, dass wir einen Bluttest durchführen?«
»Aber ich bin nicht betrunken, das haben Sie doch schon getestet«, wandte Cem nun fast weinerlich ein und machte wieder »Chlp«.
»Sie sind aber eben auf der Autobahn Schlangenlinien gefahren. Auch jetzt können Sie nicht gerade stehen oder laufen.«
»Ja, aber ich stehe doch jetzt gerade! Vorhin auf der Autobahn habe ich doch nur was gesucht, meine Zigarettenschachtel war mir runtergefallen, deswegen bin ich vielleicht einmal kurz Schlangenlinien gefahren, aber ich passe besser auf, versprochen!«
»Das ist eine Standardprozedur, wir wollen nur ausschließen, dass Sie tatsächlich keinen Alkohol oder Drogen konsumiert haben.«
»Bitte, lassen Sie mich einfach weiterfahren, ich habe doch schon gesagt, dass ich krank bin, ich werde mich besser konzentrieren, ich passe bestimmt besser auf. Bitte!«
»Wir lassen Sie weiterfahren, wenn sich herausstellt, dass Sie keine Drogen konsumiert haben. Würden Sie uns jetzt bitte auf die Wache begleiten?«
»Verdammt noch mal, so eine Scheiße! Ich habe keine Zeit für diesen ganzen Blödsinn!«, sagte Cem jetzt ungeduldig und fuhr mit erhobener Stimme fort: »Wissen Sie was? Ich setze mich jetzt in mein Auto und fahre nach Hause, ich habe genug Probleme, auch ohne diesen ganzen Scheiß von euch Provinzpolizisten!«
Cem wandte sich ab, machte »Chlp« und wollte zu seinem Auto gehen, doch der zweite Beamte versperrte ihm den Weg.
»Bitte begleiten Sie uns jetzt zur Wache oder wir müssen Sie festnehmen.«
Resigniert sackte er in sich zusammen und nickte ergeben.

1
»Ich liebe diesen Stuhl!«, dachte Anja und reichte dem jungen Mann ein Glas Mineralwasser, bevor sie sich auf das braune Lederpolster sinken ließ. »Auch wenn ich manchmal vielleicht komisch darauf aussehe.« Kraftvoll lehnte sie sich weit zurück und schoss kurz darauf mit leichtem Schwung wieder hoch. Sie war immer noch überrascht, wie flexibel die Rückenlehne des Girsberger Diagons bei jeder Bewegung nachgab. Ihr langes, rotblondes Haar war zu einem lockeren Zopf gebunden. An ihrer rechten Schläfe kringelte sich eine einzelne Haarsträhne, die sich unbemerkt daraus gelöst hatte. Vor fast einem Jahr hatte sie den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit gewagt und ihn bisher nicht eine Sekunde bereut. Noch konnte sie zwar nicht allein von ihren Anwaltshonoraren leben, aber mit ihrem Nebenjob als rechtliche Betreuerin kam sie finanziell gut über die Runden. Energiegeladen lehnte sich Anja weiter vor und stützte ihre Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab, ohne den Blick von dem Mandanten abzuwenden. Ihre braungrünen Augen blitzten verschwörerisch und um ihre Mundwinkel zuckte ein Lächeln.
»Herr Rahimi, ist klar. Es kann passieren, dass man nicht merkt, wenn der Fuß immer schwerer wird auf dem Gaspedal, oder?«, sprach sie und sah ihr Gegenüber belustigt an, »wissen Sie was? Wir beantragen erst einmal Akteneinsicht und schauen, wie schnell Sie genau gefahren sind. Außerdem wird das Radargerät geprüft. Auf jeden Fall werde ich mein Bestes tun, um Sie da rauszuhauen, damit Sie Ihren Führerschein nicht abgeben müssen.«
Der Mann war ein Mitglied der Familie Rahimi, eines großen Familienclans aus Afghanistan. Über viele Monate hindurch hatte Anja jetzt schon mehrere Mitglieder dieser Familie vor Gericht vertreten. Fast immer ging es dabei um geringfügige Verkehrsdelikte.
»Wenn Sie das hinkriegen, haben Sie einen gut bei mir«, sagte er dankbar und grinste sie freudestrahlend an.
»Na, das hoffe ich aber auch«, erwiderte Anja und lachte lauthals mit ihrer kehligen Stimme. Jedes Mal, wenn sie lachte, hob und senkte sich ihre Brust heftig wippend. Sie brachte ihn zur Tür und wandte sich dann an ihre Sekretärin.
»Oh je. Ist ja schon nach zwölf, Essenszeit! Ich glaub, ich gehe jetzt was essen.«
Sofort hob Frau Köhler, die am Empfangstisch gerade konzentriert die Tasten ihres Computers bearbeitet hatte, den Kopf und sagte: »Halt, Frau Hajduk, bevor Sie weg sind, eben rief jemand vom Landgericht an, da ist eine Pflichtverteidigung …«
»Alles klar, lassen Sie sich die Akte zuschicken, ich bin dann weg«, rief Anja ihr zu und machte sich auf den Weg nach draußen.

Die Autorin

Bücher lesen und schreiben können helfen, schmerzhafte Erfahrungen besser zu verarbeiten, ist sich die Autorin sicher. Dieser Roman ist entstanden, als die Autorin mit dem Verlust eines geliebten Menschen konfrontiert wurde.

Seit 2017 ist Eve Sander nebenberuflich als Autorin im Selbstverlag tätig. Die Handlungen ihrer Romane finden in und um Hamburg statt. Geboren im Juni 1968 in Hamburg, verbrachte sie ihre Kindheit südlich der Elbe in Neuenfelde und Cranz. Sie besuchte das Gymnasium Finkenwerder und studierte an der Hochschule für Wirtschaft und Politik. Sie ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Hauptberuflich ist die Diplom-Betriebswirtin im kaufmännischen Bereich eines Unternehmens tätig.

Der Roman Nimm dir Zeit, um zu leben von Eve Sander ist ab 28.10. als E-Book (ISBN E-Book: 9783739471747) überall im deutschen Buchhandel und bei Amazon erhältlich.

In Kürze folgt eine Variante als Taschenbuch (ISBN Softcover: 9789463983112) und eine gebundene Variante (Hardcover: 9789463984218) im deutschen Buchhandel.

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